Gaia-X und Catena-X auf gemeinsamer Mission

Gaia-X steht für Sicherheit und Vertrauen im digitalen Raum: Europa-weite Vorgaben sollen den Umgang mit Datensystemen regeln. Catena-X überträgt diese Prinzipien auf die automobile Wertschöpfungskette.

Europäische Standards für Datensouveränität

Bargeldloses Bezahlen ist selbstverständlich, der Onlinehandel boomt.  Digitale Geschäftsmodelle bedeuten enorme Potentiale, gleichzeitig aber auch Herausforderungen. Schon ein Datenleck schadet – dem betroffenen Unternehmen genauso wie den Dateneignern. Datenschutzverordnungen sind daher streng, die Zusammenhänge von Software, Server und Cloud jedoch nicht immer transparent.

Die internationale Vereinigung Gaia-X möchte genau das ändern: Das digitale Miteinander soll sicher, einfach und nachvollziehbar werden. Knapp 350 Unternehmen beteiligen sich an der Ausarbeitung europäischer Standards. Eines der gemeinsamen Ziele: Datensouveränität.

Für Anwender bedeutet das eine immense Zeit- und Kostenersparnis: Anstatt sich in verschiedene Systeme einzuarbeiten, reduzieren definierte Prozesse die Komplexität und eröffnen eine neue, leistungsstarke sowie wettbewerbsfähige Zusammenarbeit. 

Gaia-X liefert Grundlagen für das gesamte Datensystem, also auch für Architektur, Open-Source-Software sowie Zertifizierungen:

  • Die Architektur beschreibt, welche Funktionen, Funktionsweisen und Rollen notwendig sind, um unterschiedliche Techniken und Organisationen zu vereinen (= Interoperabilität).  
  • Open-Source heißt, dass eine Software keine bestimmten Anforderungen benötigt. Jeder Betrieb kann sie für seine Bedarfe einsetzen. Eine wichtige Voraussetzung etwa für lokal agierende, kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), die oft noch nicht über die Kenntnisse und Infrastruktur verfügen, um online mitzumischen.
  • Außerdem testet und zertifiziert Gaia-X Prozesse, Software und Tools. Ausgezeichnete Produkte stehen einerseits für europaweite Gesetzeskonformität und bestätigen andererseits Compliance und Datenschutz.


Boris Otto betont:
„Wir wollen den Anwendern die Formalitäten ersparen. Während wir uns um Datensouveränität, Legalität und Interoperabilität kümmern, bringen sie ihre vielfältigen Themen zum Leben.“

Themenspezifischer verläuft die Ausarbeitung in den sogenannten Hubs. Auf nationaler Ebene arbeiten Fachexperten spezifischer Branchen zusammen, um sicherzustellen, dass ihre jeweiligen Bedarfe in die übergeordnete globale Erarbeitung einfließen – beispielsweise für den Finanz- und Gesundheitssektor oder auch für die öffentliche Verwaltung. Zudem bilden sich länderspezifische Gaia-X Hubs.
 

Catena-X ist das erste Umsetzungsprojekt von Gaia-X

Zehn konkrete Anwendungsfälle zeigen, welche Vorteile sich durch durchgängige Datenketten und sicheren Datenaustausch ergeben. Alle basieren auf den von Gaia-X entwickelten Standards für Datensouveränität, Interoperabilität sowie auf vertrauensvoller, transparenter Zusammenarbeit. Das nachfolgende Schaubild zeigt auf, wie die verschiedenen Themen und Verantwortlichkeiten zusammenhängen:

„Catena-X hat das Zeug dazu, ein echter Leuchtturm für die Automobilindustrie zu werden. Zukunftsfähige Wertschöpfungsnetzwerke brauchen durchgängige Datenketten. Das hierfür notwendige Vertrauen mit Technologien für Datensouveränität herstellen zu können, wird die Zusammenarbeit aller Beteiligten fundamental verändern,“ unterstreicht Boris Otto.